Der Mechernicher Bürgermeister Hans-Peter Schick und sein Beigeordneter Thomas Hambach kritisierten jüngst die Kostenbeteiligung ihrer Stadt für Buslinien, die Schüler aus Mechernich unter anderem zu Bad Münstereifeler Schulen transportieren.

Dass seit vielen Jahren Schüler aus Mechernich zu Schulen in Bad Münstereifel wechseln, spricht für unsere Schulen und die gute Arbeit, die dort gemacht wird.

Wenn Schick und Hambach jetzt das Thema allein auf die Frage der Schülerbeförderung reduzieren, machen sie es sich zu leicht. Denn hier geht es eigentlich um Schulpolitik. Eltern melden ihre Kinder seit Jahren an Bad Münstereifeler Schulen an. Und da sind der Bürgermeister und sein Beigeordneter nicht mehr bereit für ihre Kinder zu zahlen. Bad Münstereifel hat als Träger der Schulen, die auch von Schülern aus Mechernich besucht werden, hohe Kosten, für die die Kurstadt durch die Stadt Mechernich keinerlei Entschädigung erhält.

Und sich jetzt auch noch über die Kosten der Schülerbeförderung zu beschweren, ist völlig daneben. Mechernich kann sich nicht die Rosinen raus picken. Es kann nicht sein, dass die Stadt Mechernich einerseits ihre Kinder auf Kosten der Stadt Bad Münstereifel beschulen lässt und sich im Gegenzug auch noch den Transport von der Kurstadt bezahlen lassen will.

Aber vielleicht geht es den beiden Herren auch darum, die Kinder über den Umweg der Schülerbeförderung auf Mechernicher Schulen zu lenken. Das wäre allerdings ein krasser Angriff auf die Freiheit der Eltern, die Schule ihrer Kinder frei zu wählen. Ich befürchtet, dass der Kampf um Schüler im Kreis Euskirchen ausgebrochen ist. Denn Auslöser für die Mechernicher Initiative ist ein ähnlicher Fall in Zülpich. Dort ist Bürgermeister Ulf Hürtgen eine Buslinie ein Dorn im Auge, die Kinder von Zülpich zur Gesamtschule in Weilerswist fährt.

Da sich die Bürgermeister bisher nicht auf eine kreisweite Schulentwicklungsplanung einlassen wollten, fährt man jetzt anscheinend die Krallen aus. Ich habe den Eindruck, dass man die eigene Schullandschaft zu retten versucht, in dem man es Eltern schwer machen will, ihre Kinder auf andere Schulen zu befördern. Unter diesem drohenden Schulkannibalismus der Kirchturmfürsten dürfen aber nicht die Eltern und Kinder leiden.

Die Wahlfreiheit der Eltern muss erhalten bleiben. Daher werde ich mich im Kreistag für den Beibehalt der Linien einsetzen. Die Bad Münstereifeler Bürgermeisterin, Sabine Preiser-Marian, fordere ich auf, sich unter den Bürgermeistern auch dafür stark zu machen.