Ein Unternehmen ist mit dem Interesse an die Stadt Bad Münstereifel herangetreten, Windkraftanlagen auf Bad Münstereifeler Stadtgebiet zu bauen. Konkret soll es sich um ein Vorhaben handeln, dass auf einer Waldfläche westlich von Hohn/Kolvenbach und südlich von Nöthen geplant ist.
Die Stadtverwaltung schlägt vor, dass der Fachausschuss die Maßnahme begrüßen und dem Stadtrat eine Zustimmung des Projektes empfehlen soll.
Die SPD-Fraktion und ich halten das für ziemlich voreilig. Es ist überhaupt nicht klar, um welche Fläche es sich genau handelt. Weiter ist auch unklar, über wie viele Anlagen genau gesprochen wird. Darüber hinaus gibt es keine Informationen zur geplanten Höhe der Windenergieanlagen, zu notwendigen Baumaßnahmen, zu errichtenden Wegen oder Zuleitungen. Alles in Allem sind mehr Fragen offen, als durch die Verwaltungsvorlage beantwortet werden.
Nach unserer Auffassung kann auf dieser Grundlage – anders als die Stadtverwaltung es vorschlägt – keine Entscheidung über Windkraftanlagen getroffen werden.
Die SPD-Fraktion spricht sich darüber hinaus für eine Bürgerbeteiligung aus. Unabhängig von den offenen Fragen rund um das konkrete Projekt sollen die Bad Münsterelerinnen und Bad Münstereifeler bei einer solchen Entscheidung mitsprechen dürfen.
Die Verwaltungsvorlage (33-XI) kann man hier einsehen.
Mittlerweile rudern die Verwaltung sowie die CDU-Fraktion etwas zurück. Durch unseren Widerspruch zum schnellen Verfahren soll es erst eine Bürgerbeteiligung geben und alle offenen Fragen beantwortet werden.
Sehe ich genau so! Windräder in den Wald zu setzen ist ein No Go!
Vom Artenschutz her sehe ich da sowieso keine Möglichkeit.
Schwarzstörche und Rotmilane brüten in unmittelbarer Umgebung vom Hornbachtal seit vielen Jahren.
Wie ist denn die Haltung der SPD dazu? Auf Bundesebene wird die Verspagelung der Landschaft doch eher propagiert?
Dass die Energiewende notwendig ist, steht für uns außer Frage. Dafür braucht es einen klugen Mix aus unterschiedlichen Energieträgern, zu denen auch die Windkraft gehört.
Ich bin der Auffassung, dass die Energiewende nur mit den Menschen und nicht gegen die Menschen gelingen kann. Dafür braucht es Akzeptanz für Maßnahmen und auch Windräder. Diese Windenergieanlagen sollten sich meiner Meinung nach aber an den Stellen konzentrieren, wo sie am wenigsten auf das Landschaftsbild einwirken. Das kann entlang der Autobahnen oder in der Nähe von Gewerbe- und Industriegebieten sein. Ich bin froh, dass viele Gerichte mittlerweile auch das Landschaftsbild und die optischen Wirkungen von Windrädern bei ihrer Abwägung mit einbeziehen.
Denn gerade bei uns in der Eifel sind es die Aussichten und Landschaften, die die Region prägen und viele Menschen als Gäste anlocken.
Die Frage, ob eine Windenergieanlage an einem Standort genehmigt werden muss, wird auf Grundlage von Bundes- und Landesrecht entschieden. Als Stadt kann man auf die Standorte gestaltend mit einer sogenannten Windkraftkonzentrationszone Einfluss nehmen. Wenn man eine solche ausweist, dürfen Anlagen nur in diesem Bereich gebaut werden. Hat man keine solche Zone, sind Windanlagen immer zu genehmigen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind. Dann hat man als Stadt keine Steuerungsmöglichkeit mehr.
Darauf haben wir als SPD seit Jahren hingewiesen und uns für eine Konzentrationszone stark gemacht. Das hat die Mehrheit im Stadtrat und die Stadtverwaltung anders gesehen. Mit dem Ergebnis, dass alle potenziellen Standorte, an denen die rechtlichen Voraussetzungen passen, bei einem Antrag eigentlich bewilligt werden müssen.
Die drei geplanten Windräder sollen 260m hoch werden und mitten im Wald stehen!
Und mit sowas kommt die Bürgermeisterin unmittelbar nach der Wahl und mitten in einem Lockdown, wo kaum einer Ratssitzungen besuchen kann und wo Bürgerinitiativen sich nicht treffen können.
Noch Fragen???
Hi Thilo, stimme dir in allen Punkten bei. Wo kommen wir denn hin wenn die Windkraftanlagen wie Pilze aus dem Boden schießen.
…wo kommen wir denn hin? Ist klar!
Gegen Atomkraft, Braunkohleausstieg und für erneuerbare Energie!!! Nur nicht bei mir vor der Tür!!!! Erst mal überlegen bevor man gegen etwas ist!
Wir haben uns intensiv mit dem Standort auseinandergesetzt und sind zu unserer Entscheidung gekommen, den Standort abzulehnen. In dem Beitrag geht es aber in erster Linie um das fragwürdige Vorgehen. Das ist unabhängig von der inhaltlichen Entscheidung nicht in Ordnung.
Jau…und bitte auch überlegen welche Konsequenzen die Dinge haben für die man ist.
Die „Begeisterung “ für Windkraftanlagen ist dem Zeitgeist geschuldet. Kaum jemand registriert das dadurch lediglich ein klitzekleines Teilstück einer zugegebenermassen grossen Baustelle geschlossen wird,aber viele andere Baustellen dafür aufgemacht werden.
Wie man gerade als Grüne für dieses Projekt stimmen kann erschliesst sich mir nicht.
Jetzt ist doch tatsächlich der Bürgerentscheid zugunsten des Baus der Windkraftwerke in unser bislang einzigartigen Landschaft gefällt worden. Ich bin fassungslos wie sich die Menschen blenden lassen von den Versprechungen der Hochglanzprospekte von Investoren und Kraftwerksbetreiber. Hoch lebe der Lobbyismus.
Wir zerstören jetzt nicht nur ein einzigartiges Stück Natur, also Flora und Fauna, zugunsten des „Klimaschutz“, sondern auch die Unversehrtheit unserer Heimat. Ganz mein Humor…
Natürlich wäre es völlig absurd gewesen ernsthaft darüber nachzudenken, den Wald mit hier heimischen Hölzern – also nicht Fichten- wieder aufzuforsten und das jetzt schon quasi ehemalige Naherholungsgebiet als solches weiter aufzuwerten.