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Jedes Jahr veröffentlicht das Statistische Landesamt eine Statistik der Übernachtungszahlen und der Gästeankünfte. Die NRW-weiten Zahlen kann man auch auf jede Gemeinde runterbrechen. Zwar sind in der Statistik nur Beherbergungsbetriebe mit mindestens neun Betten aufgeführt, dennoch kann man daraus einen Trend ablesen.
Die aktuellste Statistik für 2010 beschreibt einen schwächelnden Tourismus in Bad Münstereifel. In nahezu allen Kategorien liegt Bad Münstereifel unter dem Kreisdurchschnitt. Und das als oft genanntes “touristisches Schwergewicht” im Kreis. Besonders Nettersheim ist ein großer Konkurrent, bei weniger Betten und weniger Gästen erreicht die Nachbargemeinde höhere Übernachtungszahlen. Auch Blankenheim und Schleiden sind uns bei den Übernachtungszahlen auf den Fersen bzw. haben uns überholt.
Es lässt sich Handlungsbedarf auf dem Gebiet des Übernachtungstourismus aus der Statistik lesen. Es ist bei weitem nicht mehr so, dass Bad Münstereifel unangefochten die Nummer eins im Tourismus ist. Das einstige “Übernachtungslager” der Gäste des Kreises verliert an Attraktivität.
Das ist ein neuerlicher Anlass auf die Notwendigkeit der Teilnahme an überregionaler Vermarktung hinzuweisen. Die Mitgliedschaft in der Nordeifel Tourismus GmbH (NeT) wäre nur unwesentlich teurer, als die Kosten, die wir bisher ohnehin für deren Betrieb über die Kreisumlage mitbezahlen, ohne davon zu profitieren. Da wird professionelle Vermarktung betrieben, die zur Zeit Bad Münstereifel nur als weißen Fleck darstellt. Außerdem bietet die NeT eine überregionale Online Buchungsplattform zur Zimmerbuchung.
Die ganze Statistik kann man findet man hier. Informationen zum Tourismus in NRW bekommt man hier.
Legt man die Zahlen von Bad Münstereifel, Nettersheim und Blankenheim einmal untereinander, fallen vor allem die Differenzen bei den Gästeübernachtungen von ausländischen Gästen auf.
Nettersheim hat hier im Vergleich zu 2009 ein Plus von 15%, Blankenheim von fast 20%. Münstereifel ein Minus von 18%! Das heißt, das Potential wäre wohl eigentlich da gewesen – wurde aber nicht genutzt. (NRW +11%)
Blankenheim setzt in den vergangen Jahren sehr stark auf den Ausbau und die Vermarktung seiner Rad- und Wanderwege (Eifelsteig z.B.). So kommt es, dass es mittlerweile, man könnte sagen strategisch recht günstig, an der Kreuzung vieler dieser Wege liegt. Größere Events wie das autofreie Ahrtal (Tour-de-Ahrtal) passen wunderbar in diese Strategie.
Wer die Website der Gemeinde Blankenheim besucht landet direkt unter Tourismus bei Wandern oder Radfahren. Bei der Website von BaM muss ich über Tourismus&Freizeit, zu aktiver Erholung und bekomme dann erst einmal Eifelbad, Sportwelt Schäfer und Bogenschießen angeboten.
Touristen aus Belgien und den Niederlanden beherrschen die deutsche Sprache in Schriftform oft nur mäßig. Das sie es überhaupt tun ist ein Glücksfall, da die meisten Seiten der Städte/Gemeinden nur auf Deutsch sind. Dies hat sicher mit Kostengründen zu tun – man sollte aber mal die Websites viel kleinerer Städte in Dänemark und den Niederlanden achten – es gibt immer eine deutsche Version. Auf der Seite der Gemeinde Blankenheim kommt man noch mit mäßigen Kenntnissen zu den Links der überregionalen Wanderwege, deren Inhalte dann auch auf NL/GB verfügbar sind. Hier wurden die Kosten der Übersetzung dann auf viele Schultern verteilt.
Von daher kann ich dir nur zustimmen, sich überregional zu beteiligen, aber vielleicht auch am Profil der Stadt zu feilen und sich auf 2-3 Sachen zu konzentrieren. Soweit ich weiß, ist ja auch Münstereifel ein Knotenpunkt vieler Wanderwege.
Leider lag mir für diese Beurteilung nur die Website von BaM vor. Alles andere kann ich leider nicht beurteilen. Wenn man sich in Katalogen/Prospekten etc anders darstellt, ist dies oben natürlich nur begrenzt gültig.
Dem kann ich nur zustimmen!! Allgemein ist die Online-Strategie verbesserungsfähig. Blankenheim uns Nettersheim sind uns in Sachen Spezialisierung im Tourismus weit voraus. Die haben strategisch clever durch überregionale Maßnahmen, die auch von Dritten mit- bzw. hauptfinanziert wurden, profitiert. Die eingebildete Stärke in Sachen Tourismus in Bad Münstereifel ist nicht gegeben.