Dieselfahrzeuge sind zurzeit in aller Munde und eine Umstellung auf Elektroautos wird eifrig diskutiert. Währenddessen fahren auf den Gleisen im Kreis Euskirchen Dieselloks. Aber auch für die Strecken Richtung Köln und Bonn wird über eine Umstellung auf elektronische Bahnen unter dem Schlagwort „Elektrifizierung“ gesprochen.
Ganz konkret hat der Nahverkehr Rheinland, der das Bahnangebot im Rheinland organisiert, die Machbarkeit einer Elektrifizierung der Voreifelstrecke zwischen Bonn und Bad Münstereifel untersucht. In dieser Untersuchung kommt er zu einem positiven Ergebnis, eine Umrüstung auf strombetriebene Loks ist demnach sinnvoll.
„Dass die Elektrifizierung der Voreifelstrecke bis nach Bad Münstereifel positiv bewertet wurde, ist eine gute Nachricht. Würde nur die Bahnlinie zwischen Bonn und Euskirchen auf Strom umgestellt, dann gefährdet das den Bahnanschluss Bad Münstereifels“ freut sich der kurstädtische SPD-Kreistagsabgeordnete, Thilo Waasem.
Umso mehr verwirrt Waasem die Haltung der Grünen in dieser Frage. Bei einer Entscheidung über die Elektrifizierung der Voreifelstrecke im Regionalrat bei der Bezirksregierung hatten sich alle politischen Fraktionen für eine Umstellung auf Strom bis nach Bad Münstereifel ausgesprochen. Nur die Fraktion der Grünen stimmte dagegen. Nach Auffassung der Grünen solle die Elektrifizierung nur bis Euskirchen geschehen, damit der Bonner Streckenabschnitt profitiere.
„Ich kann die Grünen nicht verstehen. Was ist aus der Partei geworden, die für mehr Bus- und Bahnverkehr kämpft?!“ fragt sich Waasem. „Leider scheint es so zu sein, dass den grünen Vertretern im Regionalrat die Infrastruktur in und um Bonn herum wichtiger ist, als das große Ganze. Hier wird von den Grünen zwischen Bahnfahrern erster und zweiter Klasse unterschieden“ ärgert sich der Bad Münstereifeler.
Die Grünen würden laut Waasem damit den Bahnanschluss in Bad Münstereifel gefährden. Es sei kaum vorstellbar, dass es bei einer Elektrifizierung nur der Strecke zwischen Bonn und Euskirchen eine technische Sonderlösung für das Teilstück bis Bad Münstereifel geben werde. Die Strecke Bad Münstereifel – Euskirchen habe schon einmal zur Debatte gestanden. Es dürfe nicht noch einmal der Bad Münstereifeler Bahnanschluss infrage gestellt werden.
„Wenn die Untersuchung über eine Elektrifizierung zu einem positiven Ergebnis auch der Strecke bis Bad Münstereifel kommt, können die Grünen das nicht aus Bonner Egoismus wegdiskutieren. Ich erwarte, dass die Grünen in Bad Münstereifel und im Kreis Euskirchen auf ihre Parteifreunde einwirken und sich für Bad Münstereifeler Bahnfahrer und Pendler stark machen“ fordert Waasem.
„Nach Auffassung der Grünen solle die Elektrifizierung nur bis Euskirchen geschehen, damit der Bonner Streckenabschnitt profitiere. Nach Auffassung der Grünen solle die Elektrifizierung nur bis Euskirchen geschehen, damit der Bonner Streckenabschnitt profitiere.“ Kannst du eventuell die Argumente der Grünen weiter ausführen, oder kann man diese irgendwo einsehen? Ich kann logisch keinen Grund erkennen, warum der Streckenabschnitt Bonn – EU davon profitiert. Es sei denn, es gibt begrenzte Ressourcen etc.
Die Grünen glauben, dass man das Teilstück Bonn-Euskirchen schneller auf Strom umstellen kann, als die ganze Strecke bis Bad Münstereifel. Das könnte man vermuten, wenn es nicht einen Vertrag über das Dieselnetz geben würde, der noch bis 2033 läuft. Es ist sehr gewagt an eine Umstellung vor Ende der Vetragslaufzeit zu glauben.
Dazu würde – wenn mal unterstellt, das wäre doch möglich – die Gefahr erhöhen, dass bis Bad Münstereifel nicht elektrifiziert wird. Wenn man das auseinander betrachtet, gibt es auch keinen zwingenden Grund mehr Bad Münstereifel positiv zu betrachten. Man zerschneidet eine Linie dann konsequent und wird dann auch mit den Konsequenzen rechnen müssen.