Schon vor zwei Jahren gab es große Aufregung in Schönau. Ein Windpark sollte dort von einem großen Betreiber errichtet werden. In exponierter Lage sollten 4 Windräder auf Münstereifels Hügeln entstehen und somit weithin sichtbar sein.
Jetzt kommt die Betreiberfirma Energiekontor und möchte die Anlage endgültig errichten. 4 Windräder mit einer Höhe von 146 Metern. Windkraftanlagen sind privilegierte Vorhaben, die immer genehmigt werden müssen, wenn keine spezielle Zone für Windkraft ausgewiesen worden ist. Eine solche Zone gibt es in Münstereifel nicht und ist nicht beschlossen.
Ich bin ein Befürworter alternativer Energien. Und ich gehe nicht davon aus, dass der Strom aus der Steckdose kommt. Also bin ich auch für Windkraftanlagen, denn nur so können wir das Ziel, die Reduktion des CO2-Ausstoßes, erreichen.
Aber ich bin gegen Windräder in Bereichen, wo sie die Optik Münstereifels beeinträchtigen. Allerdings teile ich nicht die Einstellung, dass Windkraft solange gut ist, wie keine Anlagen bei uns stehen. Ich bin realistisch genug um zu wissen, dass wir eine Anlage juristisch nicht kategorisch verhindern können.
Die SPD und ich möchten also einen Standort finden, der so unproblematisch wie möglich ist, um eine Konzentrationszone für Windräder auszuweisen. Schon vor zwei Jahren haben wir zwei bis drei Standorte gefunden, die weniger exponiert sind und trotzdem genügend Wind haben.
Diese Flächen sind dazu noch im Besitz der Stadt. Dann würden zusätzlich die Einnahmen dem Bürger zugute kommen, wenn man sie zur Senkung der Wasser-/Abwassergebühren benutzt.
Wenn die Windräder alle beeinträchtigen, dann sollen auch alle Bürger davon profitieren.
Ich kämpfe gegen einen Windpark in Schönau und für eine Konzentrationszone auf städtischer Fläche und unterstütze die Bürgerinitiative vor Ort in ihren Forderungen.
Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie#Politische_und_wirtschaftliche_Aspekte_heutiger_Nutzung
http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz
http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergieanlage
http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenbereich#Privilegierte_Vorhaben
http://www.erneuerbare-energien.de
http://www.bmu.de
irgendwem rauben windräder letztendlich doch immer die schöne sicht. aber das genau gleiche ist der effekt von allen anderen energieformen. ich glaube es handelt sich hier nur um eine langweilige innere abwehr von “dorf-leuten” die jede veränderung als bedrohung ansehen.
http://krautland.info
Ich teile Ihre Ansicht nicht, dass sogenannte “Dorf-Leute” Veränderungen generell als Bedrohung ansehen. In Schönau gibt es auch eine kontroverse Diskussion um das Thema. Aber ich bin der Auffassung, dass es Standorte gibt, die weniger exponiert und störender sind als der in Schönau.
Punkte 4,5 & 11 der Bürgerinitiative sind wohl keine gerechtfertigten Befürchtungen:
4. Störende Licht – Schatten – Reflexe („Disko-Effekt“) für mindestens 1/3 der Bewohner Schönaus
-> Der sogenannte Discoeffekt wurde mitlerweile durch matte Oberflächen an den Windrädern selber behoben. Nur ältere Anlage verfügen noch über Roterblätter mit glänzenden Oberflächen. Was den Schattenwurf der Windräder angeht so gibt es hier ganz klare Obergrenzen von 30h im Jahr, die jedoch selten erreicht werden. Dem Gang der Sonne sei Dank.
5. Gefährdung durch Eiswurf von den Rotorblättern im Winter
-> Dieses Problem wurde glaube ich durch neue Technologien behoben. Sensoren erkennen die Vereisung und schalten eine Roterblattheizung an, welche die Anlage enteist oder man überzieht die Blätter mit einer Antihaftbeschichtung. Kompakte Eisstücke fallen auch bei älteren Anlagen nur senkrecht hinab, alles was weiter wegfliegt ist meistens nur blattartiges, poröses Eis.
11. Gesundheitsgefährdung durch Infraschall
-> Bäume verursachen auch Infraschall, wie eigentlich alles was sich bewegt. Da Schönau von vielen Bäumen umgeben ist würde ich sagen liegt der Pegel naturgemäß etwas höher. Aber soll man den Bäumen auch zu leibe rücken? Übrigens mit den stärksten Infraschall-Pegeln setzt man sich täglich beim Auto- und Bahnfahren aus. Völlig harmlos das Ganze.
Es ist der Standort, der mich bei diesem Vorhaben stört, Windräder als solche nicht. Wir werden sie ohnehin nicht verhindern können und das will ich auch nicht. Aber doch lieber an einem anderen, weniger kritischen Ort, der auch noch Einnahmen zum Wohle aller generiert.
Man sollte sich auch schon mal die Finanzielle Seite der Windräder ansehen. Investoren bereichern sich auf Staatskosten. Kosten einer Anlage circa 6,5 Millionen Euro, Pachtzahlungen an die Grundbesitzer von 60000-100000Euro jährlich.So eine Mühle steht fast sechs Monate still.Trotzdem machen sich Investoren und Grundbesitzer immer noch die Taschen auf kosten der Allgemeinheit voll. Bin auch für eine Energiewende aber nicht so, durch die Elektrifizierung unseres Landes verbraucht Deutschland enorme Mengen an Lithium, was wiederum Umweltzerstörung in anderen Ländern verursacht (Heuchlerei Umweltziele?). Unsere Natur und Heimat wird immer mehr zerstört und Naturlandschaften werden in Industriegebiete umgewandelt. Alles nur weil für einige der große Geldsegen lockt. Weiß nicht ob wir das akzeptieren können und sollten?